"Gewalt kommt nicht in die Tüte!"

Seit 1981 findet am 25.11 der internationale Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt und Diskriminierung an Frauen statt. Seit 1999 ist dieser Tag auch von den vereinten Nationen offiziell anerkannt. Bei der Gewalt gegen Frauen handelt es sich um nichts Geringeres als um eine Verletzung von Menschenrechten. Diese Menschenrechtsverletzung kann in den unterschiedlichsten Ausprägungen - sei es durch direkte körperliche Gewalt, durch psychische Gewalt, durch Stalking oder Belästigungen anderer Art- und auf allen Ebenen der Gesellschaft stattfinden.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt werden. In Deutschland hat jede vierte Frau mindestens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren.

Im Kreis Mettmann wurden im Jahr 2022 beim Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V. (SKFM) annähernd 1.400 von Gewalt betroffene Frauen und mindesten 800 mitbetroffene Kinder beraten. Dies ist nur die Hellziffer. Die Dunkelziffer liegt um ein zigfaches höher.

Diese erschreckenden Zahlen und die große Dunkelziffer bestärkt die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann seit dem Jahr 2011 die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ durchzuführen. Insbesondere in der Gewaltschutzwoche vom 25.11. bis 01.12.2023 werden unter anderem in Bäckereien im Kreisgebiet Brot und Brötchen in den pink leuchtenden Tüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ verkauft. Auf der Rückseite der 22.000 Tüten, die in der Stadt Langenfeld verteilt werden und auf den insgesamt 102.000 Tüten kreisweit, sind die wichtigsten Notruf- und Beratungsnummern bei Fällen von Gewalt gegen Frauen abgedruckt. Der Aufruf, übersetzt in sieben Sprachen und mit Notrufnummern versehen, soll den betroffenen Frauen Mut machen, Hilfe zu suchen und Täter anzuzeigen. Zusätzlich macht der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) durch eine Fahnenaktion auf das Hilfsangebot aufmerksam.

„Mit den Aktionen in Langenfeld und mit den kreisweiten Aktionen wollen wir auf die Hilfsangebote hinweisen. Aber auch alle Menschen sensibilisieren und auffordern nicht wegzuschauen, wenn in Ihrem Umfeld Anzeichen für häusliche Gewalt erkennbar sind“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Langenfeld Gudrun Kraft.

„Neben den Brötchentüten werden wir in Langenfeld auch am Rathaus die Fahnenaktion ´Frei Leben - ohne Gewalt´ von Terre des femmes unterstützen und an anderen Gebäuden durch Plakate und Flyer auf die Aktionswoche aufmerksam machen. Im Rex Kino wird im Rahmen des FrauenFilmForums Informationsmaterial bereitgestellt und ein Kurzfilm zum Thema ASS-Anonyme Spurensicherung gezeigt.

Für die Unterstützung durch die Bäckereien- und anderer Betriebe bedanke ich mich ganz herzlich bei

• Bäckerei Beckmann

• Bäckerei Pass GmbH

• Bäckerei Schüren

• Bäckerei Suckow e.K.

• Bäckerei Willeke OHG

• SKF „Die Tüte“ Langenfeld e.V.

• SKF Langenfeld ARBEIT + INTEGRATION gGmbH

• Dein Dorfladen -Rheinkiesel-